Donnerstag, 17. September 2015
#2
In dem Moment höre ich Georges Stimme, "Liz wo bleibst du den?" Er steckt seinen Kopf hinter dem Vorhang hervor und spät zu mir herüber.
"Oh, ich glaube ich werde dort gebraucht,",lächle ich schüchtern,"aber die Farbe passt wunderschön zu ihren Augen." Ich verstumme in dem Moment als mir die Worte über die Lippen kommen und ich werde schlagartig rot. Ich schnappe mir sofort die Sachen die ich George bringen wollte und mache mich direkt auf dem weg zu ihm. Wie peinlich.
Hinter mir höre ich noch ein verdutztes "Danke", aber ich bin so peinlich berührt, dass ich mich nicht nochmal umdrehe.
Als ich bei George ankomme, lächelt er mich an, "Na du hast von wen Neues gefunden, den du einkleiden kannst." Ich tue so als würde ich versuchen ihn zu schlagen und meine Wangen werden rot. Ich schiebe ihm einen neuen Anzug in die Umkleide und setze mich auf das Sofa vor der Umkleide.
"Wann warst du eigentlich das letzte Mal aus?", tönt Georges Stimme aus der Umkleide.
"Du weißt doch ich habe auf der Arbeit viel zu tun, da ist es schwer wen neuen kennen zu lernen."; stöhne ich.
"Ach, früher warst du viel spontaner." Er kommt aus der Umkleide und zupft sich an den Hemdärmel rum. "Warum hast du ihn eben nicht gefragt."
Ich verdrehe die Augen, "Siehst du der Anzug sieht viel besser aus." Dieser sitzt genau perfekt, betont seine muskulöse Figur und sieht nicht aus, als würde er jeden Augenblick an irgendeiner Stelle aufreißen.“
"Wenn du das sagst nehme ich den. Ich hab nämlich keine Lust mehr nur noch einen anzuprobieren."
Er verschwindet wieder in der Umkleide, um sich umzuziehen.
"Ich wollte dich übrigens noch fragen ob du uns vielleicht am Samstag von der Hochzeit nach Hause fahre kannst. Die Feier ist gleich bei dir in der Nähe und Vicy und ich würde gern was trinken. Oder hast du Samstag schon was vor?"
Ich wollte mir eigentlich einen gemütlichen Abend auf der Couch machen, daraus wird wohl nichts. "Ja klar, ich fahr euch nach Hause."



#1
Ich steh in einem Geschäft in der Oxford Street, Herrenabteilung und warte vor der Umkleide. "Kannst du mir sagen warum ich mir das antue?", kommt Georges gequälte Stimme aus der Umkleide.
"Weil du sie liebst und bei der Hochzeit ihrer Schwester solltest du wenigstens einen Anzug tragen", entgegne ich ihm.
"Hm, vielleicht geh ich auch nicht hin."
Ich schlage ihn sanft durch den Vorhang der Umkleide. "Auh"
"Jetzt hab dich nicht so und beeile dich.", kichere ich, "Ich frage mich warum sie dich nicht begleitet."
"Du weißt doch sie steht vor ihren Abschlussprüfungen und hat kaum Zeit. Du als meine beste Freundin kannst mich ruhig beraten.", er zieht den Vorhang auf und zupft an dem Anzug herum.
Er sieht gut aus in dem grauen Sakko, es sitzt eng dennoch betont es perfekt seine breiten Schultern.
"Und was meinst du?", blickt mich George fragend an.
"Ähm, die Farbe passt zu dir, aber ich glaube das Sakko ist etwas zu eng und die Hose zu lang."
Augenblicklich fallen seine Schultern zusammen und er stöhnt, "Ich will nicht noch einen anprobieren."
"Warte ich suche dir einen aus. Zieht den schon mal aus, ich suche dir einen anderen."
"Ach ich soll mich ausziehen"
"Ach jetzt halt den Mund", wir fangen beide an zu lachen.
Ich laufe durch die Gänge und suche etwas passendes zusammen. Die Abteilung ist große und als ich ein Räuspern hinter mir höre drehe ich mich um.
"Entschuldigung, ich habe gehört wie sie ihren Freund beraten haben und ich habe keine Verkäuferin gefunden, die mir weiter helfen konnte."
Vor mir steht ein Mann mit tief blauen Augen und blonden Haar, etwas größer als ich.
"Das ist nicht mein Freund.",sag ich etwas leise, "Ich weiß nicht ob ich ihnen da helfen kann, so viel Ahnung hab ich nicht von Anzügen."
"Die Meinung einer Frau kann gar nicht so falsch sein.", er zwinkert mir zu und lächelt, seine weißen Zähne blitzen zwischen seinen schmalen Lippen hervor. Einen Moment bin ich von seinem Lächeln und seinen blauen Augen so gebannt, dass es einige Sekunden dauert bis ich mich wieder davon losreißen kann.
Nun mustere ich seinen Körper von oben bis unten.Seine Figur ist sportlich, schlank und der Anzug liegt so eng an seinen Körper, dass ich jeden Atemzug von ihm wahnrnehmen kann. Mein Blick fährt an seinen langen Beinen hinunter und ich merke wie Blut in meine Wangen fließt, ich hoffe ich werde nicht rot vor Verlegenheit. Ich blicke nun hastig wieder in seine Augen, ich fühle mich als wären Minuten vergangen, in dem meine Augen auf seinem Körper wandern.
Ich versuche das kribbeln in meinem Bauch zu ignorieren und atme tief ein.
"Also das Sakko sitzt gut und die Weste sitzen gut, bloß die Hose, sie ist zu kurz.", ich bin verunsichert, in was für einer bizarren Situation ich mich gerade befinde.
"Ja das hab ich mir schon gedacht, das Problem hab ich immer.", er fährt sich mit den Fingern durch sein lockiges, kurzes Haar und lächelt mich an, "Und die Krawatte?" Seine Augenbrauen ziehen sich zusammen und er schaut mich fragend an. Ich könnte ewig in diese blauen Augen starren.