Freitag, 18. September 2015
#4
Er trägt den gleichen Anzug, wie in dem Geschäft, in dem wir uns gesehen haben. Bloß seine Hose ist eine Andere.
"Ich mag das Ende, es ist schön und romantisch."
"Ich habe nie etwas anderes behauptet", er blickt mich mit seinen blauen Augen an und lächelt sanft. Ich hab das Gefühl die Welt bleibt stehen, solang wir uns in die Augen starren. Mein Puls steigt und blicke verlegen auf mein Handy.
"Warum sitzt du hier draußen, wartest du auf jemand bestimmten? Darf ich mich setzten?", fragt er und blickt auf den Platz neben mir.
Ich nicke und er setzt sich.
"Ich warte auf Freunde, ich fahre sie nach Hause."
"Und warum sitzt du hier draußen und bist nicht drin auf der Hochzeitsfeier, das ist doch viel besser als in einem Film.", stichelt er mich und ich kann wieder seine weißen Zähne aufblitzen sehen.
Ich muss automatisch lächeln,"Ach auf Hochzeiten hab ich gerade keine Lust. Außerdem mag ich solche Filme zufällig gern."
Er lacht laut auf und schiebt dabei seine Zunge leicht gegen seine Zähne, „ Also magst du romantische Filme mit Happy End?“
„Ja, naja ich mag Filme an sich. Ein guter Film baut eine kleine Welt auf, in der man für kurze Zeit verschwinden kann.“
„Das stimmt wohl.“, dies mal ist kein Anschein von Witz in seiner Stimme zu hören, er blickt einfach nur in die Wolken.
Wir sitzen in vollkommener Ruhe und schauen beide in den Himmel.
„Hey Liz! Sorry, dass du warten musstest.“ Vicy steht in in der Tür und grinst mich glücklich an. George steht stolz hinter hier und strahlt über beide Ohren. Sie kommt die Treppe hinunter, läuft zu mir und nimmt mich in den Arm. „Mir kommt es vor als hätte ich dich ewig nicht mehr gesehen.“
„Ja, das stimmt.“ Ich habe meine beste Freundin schon seit Wochen nicht mehr gesehen, da sie fast durchgängig lernt.
George tritt neben Vicy und legt seinen Arm um ihre Taille. Er schaut uns beide an, „Wollen wir gehen?“
„Ja, klar.“, sage ich und betrachte das schöne Paar. Sie passen hervorragend zusammen.
„Liz, ich hoffe ich treffe dich nochmal zufällig wieder.“, er steht auf und schaut mir direkt in die Augen. Am liebsten würde ich sofort Ja,bitte rufen, aber das traue ich mich dann doch nicht.
„Das hoffe ich auch.“ Ich lächle ihn nochmal schüchtern an und gehe dann mit Vicy und George. Nach einigen Metern schaue ich nochmal auf ihn zurück, er steht da noch immer und hat eine Hände in seine Hosentasche gesteckt.
„Na was war das denn?“, fragt Vicy und grinst mich an.



#3
Ich sitze auf meinen Sofa, in eine warme Decke eingewickelt mit einem Becher Eiscreme und schaue em@il für Dich. Eine schnulzige Romanze und ich bin ihr vollkommen verfallen.
Mein Handy auf dem Couchtisch summt und ich schnappe es mir. Mein Wecker klingelt, stimmt ich wollte George und Vicy abholen. Ich stöhne laut auf, ich bin kurz vor dem Ende des Films als ich den Fernseher ausstelle.
Ich habe absolut keine Lust meine kleine warme Wohnung zu verlassen. Ich binde mein Haar schnell zu einen Zopf zusammen und zieh mir meine Jeans an. Ich blicke mich in meinen Spiegel und betrachtet mein schlabber T-Shirt. Ich sollte mir wenigstens eine Bluse anziehen, ich ziehe eine etwas zerknüllte Bluse aus einem Haufen frischer Wäsche. Ich ziehe mir einen Mantel über und renne aus der Wohnung. Es regnet und ich steige schnell in mein Auto.
Die Hochzeitsfeier findet etwas außerhalb der Stadt statt. Das Scheinwerferlicht des Autos lässt die kleinen Häuser am Straßenrand kurz im Dunkeln erleuchten.
Mein Navi lotst mich eine kleine Seitenstraße hinauf direkt auf ein schickes, altes Herrenhaus zu. Es hat aufgehört zu regnen und durch die Fenster des Hauses leuchten die Lichter der Feier, Musik strömt aus der Eingangstür. Ich stelle mein Auto auf dem Parkplatz ab und ziehe mein Handy aus der Hosentasche. Georges Nummer erscheint auf meinen Display. "Hey ich bins, ich wollte nur sagen du kannst dir noch etwas Zeit lassen kannst. Es gibt noch Tee und Kuchen.", tönt Georges Stimme aus dem Lautsprecher.
"Oh, ich bin schon da. Aber kein Problem ich warte, ich hab ja mein Handy bei und schaue noch einen Film."
"Sorry, ich hätte eher anrufen sollen. Komm doch rein und iss ein Stück Kuchen mit."
"Nein, ist schon gut. Ich warte draußen."
"Ok, wir beeilen uns. Bis gleich."
"Keine Eile, ich habe sowieso nichts vor. Bis gleich.", ich lege auf und schiebe mein Handy wieder in meine Hosentasche.
Ich spaziere den Weg zum Haus hinauf, die Luft riecht nach frischem Regen und es ist etwas frisch. Direkt neben dem Haupteingang des Hauses steht eine kleine Bank auf einer Wiese. Ich setze mich auf die Bank und ziehe mein Handy aus der Tasche. Ich spule em@il für Dich an die Stelle vor, an der ich durch meinem Wecker zuhause unterbrochen wurde. "Ich habe mir so gewünscht, dass du es bist", sagt Kathleen als Joe ihr in die Augen schaut.
"Was für ein kitschiges Ende", ertönt eine Stimme hinter mir. Die Stimme kommt mir irgendwie bekannt vor.
Ich drehe mich zur Seite und sehe ihn, wie er entspannt an der Bank lehnt..