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Ich stehe vor dem Spiegel und schaue in mein müdes Gesicht, wasche es mir mit etwas kalten Wasser, so dass der Rest der Schminke die noch davon über ist von meinem Gesicht gespült wird. Ich ziehe meine Hose und mein Top aus, so dass ich nur noch in Unterwäsche da stehe. Sein T-Shirt halte ich in meiner Hand, es riecht so wunderbar nach ihm. Ob er es schon mal anhatte? Es hängt weit an meinem Körper hinuter, ich betrachte mich wieder im Spiegel und frage mich, wer wohl diese Frau war, die ihn so zugerichtet hat? Was hat sie getan, dass es ihm so sehr das Herz gebrochen hat?
Vollkommen angezogen, begwege ich mich langsam zurück ins Wohnzimmer, da entdecke ich Will im Schlafzimmer, Oberkörper frei in einer Jogginghose, wie er gerade sein Hemd auf einen Bügel hängt. Seine Muskeln spannen sich bei jeder Bewegung seines Körpers an. Er scheint mich zu entdecken, entschuldigt sich kurz und zieht sich sein ein T-Shirt über. Was mich natürlich etwas enttäuscht.
„Du kannst dich ruhig ins Bett legen, ich schlafe auf dem Sofa.“, er geht an mir vorbei, als ich in dem Moment nach seiner Hand greife.
„Es ist schon in Ordnung, ich glaube das Bett ist groß genug für uns zwei. Ich verspreche dir auch, ich werde nichts versuchen.“ Ich lasse seine Hand los und wir lächeln uns beide an.
„Okay.“ Er legt sich auf die linke und ich mich auf die rechte Seite es Bettes. Er liegt auf dem Rücken und starrt etwas angespannt an die Decke, während ich mich wegdrehe um ihn nicht die ganze Zeit zu beobachten. Es ist ganz ruhig, schlafen kann ich trotzdem nicht. Ich blicke über meine Schulter. Will hat seine Augen geschlossen, ob er schon schläft? Ich drehe mich um zu ihm und lege meinen Kopf leicht auf seine Brust. Er legt sanft seinen Arm um meinen Körper ohne seine Augen zu öffnen. Mein Herz schlägt und ich fühle mich einfach nur geborgen in seinen Armen. Mir kommt es vor, als würde ich schon nach wenigen Sekunden einschlafen.
Als ich das nächste Mal aufwache ist es noch immer dunkel, ich habe mich im Schlaf umgedreht und Will liegt nun hinter mir, an meinen Rücken. Sein Arm ist um meine Taille geschlungen. Seinen Atem strömt durch mein Haar in meinen Nacken. Ich schlafe wieder ein.
Das Vibrieren meinen Handys vom Nachtschrank, neben mir, reißt mich aus dem Schlaf. Ich bin mir nicht sicher wie es dort hingekommen ist. Ich blicke auf den Platz neben mir und ich muss leider feststellen, dass es leer ist. Ich nehme mein Handy, es ist schon um 12 und Vicys Nummer erscheint auf dem Display. Ich merke, wie mein Kopf brummt, aber ich hebe trotzdem ab.
„Hey Liz.“, stöhnt eine ebenso verkaterte Vicy ins Telefon, „Du hast gestern noch angerufen was war los?“. Sie scheint genauso fertig zu sein wie ich.
„Ich hab meinen Schlüssel in meiner Wohnung vergessen, und habe eigentlich angerufen, um zu fragen, ob ihr noch wach seid.“
„Was! Wo bist du gerade?“ sie scheint auf einmal hell wach zu sein.
„Ich bin bei Will. Ich habe ihn angerufen und er ist vorbeigekommen um mich abzuholen.“
„Was? Habe ich richtig gehört, du bist bei Will?“
„Ja und bleibt ganz ruhig, es ist nicht viel passiert.“ Ich schaue auf den Nachtisch, dort steht ein Glas Wasser und daneben eine Kopfschmerztablette die auf einem Zettel liegt, wo groß drauf steht "Nimm mich". Ich nehme die Tablette und spüle sie mit Wasser runter während mich Vicy schon ausfragt.
„Wie, was ist den passiert?“
„Ich glaube das erzähle ich dir später. Ich hab einen ganz schönen Kater.“
„Ach hör bloß auf, ich auch. Aber du rufst mich nachher nochmal an, ok?“
„Ja klar mach ich.“, Wir legen beide auf. Ich schmeiße mich zurück aufs Bett, merke wie mein Kopf auf einem Zettel landet. Vorsichtig taste ich mit meiner Hand danach.
"Ich bin Joggen, fühle dich wie zuhause."
Ich schaue mir den Zettel an und brauche scheinbar einige Sekunden, um die doch kurze Nachricht zu verstehen.
sidekick_robin am 05. November 15
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