Dienstag, 8. Dezember 2015
36
„Du wolltest reden?“, fragt Will, seine Hände in seiner Hosentasche, mit dem Blick zum Boden. Mittlerweile sind wir an dem kleinen Park gleich in der Nähe des Hauses meiner Eltern angekommen.
Ich bleibe stehen während Will noch zwei Schritte weiter läuft, dann stehen bleibt und sich zu mir umdreht.
„Ich weiß nicht, wir müssen klären, was das zwischen uns ist. Ich meine das zwischen uns geht so schnell. Ich bin das nicht gewohnt und etwas verunsichert. Ich habe Angst, dass es dir zu schnell geht. Ich bin noch nie so schnell an dem Punkt gekommen und habe meinen Eltern einem Mann vorgestellt. Wir kennen uns gerade mal seit einer Woche und ich bin vollkommen verwirrt.“, meine Worte reihen sich in einer Schnelligkeit aneinander, dass ich es kaum schaffe zwischendurch Luft zu holen. Ich male mir im Kopf aus, was er alles antworten könnte. Doch er steht einfach nur da und lächelt mich etwas verwundert an. Will macht nun einen Schritt auf mich zu und greift nach meiner Hand. „Ich weiß es läuft alles etwas schnell und ich bin genauso verunsichert, wie du, aber an deiner Seite verfliegen meine Sorgen einfach. Ich kann dir in die Augen schauen und bin glücklich. Dann ist mir alles andere unwichtig. Überfordert bin ich auch, was das zwischen uns ist, ich weiß es nicht, aber ich will es so, nicht anders. Die Worte, um zu sagen, was ich fühle, fallen mir gerade nicht ein, nicht die Worte die du verdienst. Ich hatte ein solche Gefühle noch nie zu vor, sie machen mir ein wenig Angst. Das Erste an das ich nach dem aufwachen denke bist du. Das Einzige, was mich abends wach hält, sind die Gedanken an dich. Das nach nur einer Woche zu sagen, macht mich nervös.“
Er steht nun noch näher an mir und schaut mir tief in die Augen. Um uns herum ist es grau, der Himmel ist bewölkt. Der Boden ist nass vom Regen, der letzten Nacht. Es ist kalt und nass, trotz alle dem, schafft er es immer wieder, diese Wärme in mir auszulösen, mit seinen Worten, seinem Blick oder einfach nur mit einer Berührung. Er blickt auf mich hinab und greift die Strähne, welche mir so oft im Gesicht hängt und streift sie hinter mein Ohr.
„Ich habe mein Herz schon am ersten Tag an dich verloren.“, gestehe ich, sein Blick wird noch sanfter als er es schon zuvor war. Er greift mit seinen langen Fingern sanft in meinen Nacken, schließt die Augen und legt seine Stirn langsam auf mein. So stehen wir da, in vollkommener Stille, beider mit geschlossenen Augen und genießen die pure Anwesenheit des jeweils anderen. Ich merke wie er tief ein atmet und dabei seinen Kopf noch stärker gegen meinen drückt. Ich fühle des Pochen meines Herzens im ganzen Körper, als er mich sanft küsst.
„Verspreche mir, dass du mich nicht verlässt.“, haucht er leise, als er sich von mir löst.
„Niemals.“, ich presse meine Lippen wieder auf seine und so stehen wir verschlungen ineinander im Park. Vom Will geht etwas verborgenes, verführerisches aus, was es mir unmöglich macht mich von ihm zu lösen. Ich weiß nicht was es ist.
Wir schauen uns in die Augen, „Also machen wir so weiter, wie bisher?“, fragt er , während seine Augen mein Gesicht mustert.
Ich nicke und streiche mit meiner Hand über seine markanten Wangenknochen. Wir lösen unsere Umarmung wieder, laufen weiter den Weg entlang. Will hat seinen Arm um meine Hüften gelegt und ich schmiege mich an ihn.