Friss oder Stirb

So jetzt zu meinem kurzen Bericht, wieder nicht viel früher als gestern. Wie schon erwähnt war ich gestern Abend bei einer Sondervorstellung National Theatre Live im Cinemaxx bei mir in der Stadt. Gezeigt wurde wie gesagt Coriolanus von William Shakespeare produziert vom Donmar Warehouse. Mit einigen Freunden, mit denen ich darüber redet haben, waren durchaus überrascht. Theater im Kino, wie soll das gehen. Aber ich War angenehm überrascht. Nicht nur, dass man akustisch alles gut verstanden hat, auch durch die gute Kameraführung war man wohl dem normalem Zuschauer im Vorteil. Es wurde Wert dafür gelegt, dass man in jeder Szene den gerade wichtigen Charakter sieht, aber auch im Hintergrund die Reaktionen, der anderen Figuren.
Für mich war es ein perfekter Einstieg in die Materie Shakespeare Stücke. Wie schon erwähnt, Shakespeare war mir schon immer ein wenig ein Rätsel, ob es nun an den Texten an sich liegt oder an meinem persönlichen fehlendes Verständnis, weiß ich nicht.
Anfangs war der einzige Grund, warum ich dort hingegangen bin, einer meiner Lieblingsschauspieler in der Hauptrolle des Coriolanus. Nennen wir ihn beim Namen, Tom Hiddleston. Für jemanden, der sich keinen Flug nach London leisten kann, um ein Stück zu sehen, war es durchaus sehenswert. Ich bin mir gerade noch nicht ganz sicher, ob ich euch das Prinzip von Theater im Kino oder das Stück an sich, schmackhaft machen will. Also mache ich einen kurzen Schnitt. Theater im Kino trotz aller bedenken sehenswert und sein Geld Wert. Jetzt zum Stück an sich. Es wurde in keinem Theater an sich vorgeführt, sondern in einem umgebauten Lagerhaus. Die Bühne war wirklich recht klein, eben mit den Sitzplätzen und trotzdem wurde sie perfekt ausgenutzt. Die einzigen Requisiten waren Stühle, eine Leiter und Striche auf dem Boden(wenn man die dazu zählt, dann wahrscheinlich auch die Wand im Hintergrund). Das Stück War logischer Weise auf Englisch mit englischem Untertitel, was es mir zu der späten Uhrzeit manchmal schwer fiel ganz mitzukommen. Gut, ich würde meine Englischkenntnisse auch als Durchschnittlich bezeichnen. Der Grundlegenden Handlung hat es auch nicht geschadet. Manchmal hatte ich zwar das Gefühl, ich habe etwas verpasst, aber eher durch meine eigene Vertäumtheit. Was das Stück an sich angeht, habe ich mich vollkommen überraschen lassen. Ich kannte die Handlung vorher nicht, wollte es zwar vorher lesen, habe in den örtlichen Buchhandlungen aber auch kein Exemplar gefunden. Hat aber auch nicht geschadet, die Handlung war spannend und ich habe mehr verstanden, als anfangs gedacht. Die 2 Stunden Un 40 Minuten gingen schneller um, als gedacht und am Ende der Vorstellung verließ ich vollkommen fasziniert der Saal. Ich war berührt von den Schicksalen der Figuren, überrascht vom Ende(obwohl ich es so vorher gesehen habe) und hätte nicht gedacht, dass mich Shakespeare so bewegen kann. Werde ich mir mehr Shakespeare durchlesen? Weiß nicht, ich habe noch einige Werke Zuhause, ob das Lesen etwas für mich ist, weiß ich nicht, aber ich kann sagen, meine Berührungsangst mit Shakespeare im Theater wurde mir genommen. Sollte es nochmal eine solche Vorstellung bei mir im Kino geben, ich bin dabei. So für heute reicht es dann auch mit schreiben, ich merke gerade, ich werde müde, also Keep Rocking, bis demnächst.

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