Donnerstag, 10. März 2016
Werde endlich erwachsen!
Als ich ein Kind war, habe ich immer davon geträumt so groß zu werden, wie meine Schwester. Man wollte erwachsen sein, ohne zu wissen, was damit verbunden ist. Wirklich, man hatte keine Ahnung warum. Ich kann mich nicht daran erinnern, damals gewusst zu haben, was es heißt erwachsen zu sein. Für mich war es so zu sein, wie seine Vorbilder. Wie seine Eltern. Heute kann ich noch immer nicht sagen, was es bedeutet erwachsen zu sein. Ich steh noch immer nicht ganz auf eigenen Beinen. Vielleicht auf einem eigenem Bein. Man dachte immer, mit 20 ist man erwachsen, dann hast du es geschafft. In 2 Monaten werde ich 20. Für mich selbst hört es sich älter an, als ich mich selbst fühle. Ich fange gerade erst an meine Geschichte zu erzählen, sie überhaupt zu schreiben. Es gibt noch Dinge, die ich erleben will, dass ich sie eines Tages meinen Kindern erzählen kann. Ich werde noch so viel über das Leben lernen. So viele Dinge sind in meinem Kopf, die raus wollen. Das Gefühl, ich könnte etwas verpassen ist gewaltig. Alles will ich mitnehmen, Musik, Filme, Personen und Bilder, die mich beeinflussen und prägen. Manchmal habe ich das Gefühl, ich vergesse das Wesentliche und im nächsten Moment scheint es deutlicher, als je zuvor. Ich will sehen wohin die Zeit mich bringt, sehe nur meine Ziele und vergesse all meine Fehlschläge. Ich hatte gerade Bilder im Kopf, habe vieles Revue passieren lassen, all die schönen Dinge. Wie ich mit meinen Freunden an einem milden Sommertag zusammen im Garten sitzen und lachen. Den Moment, als meine Nichte mit ihrer kleinen Hand das erste Mal nach meinem Finger gegriffen hat. Das erste Küsschen von meinem Neffen. An die Gespräche mit meiner Schwester, als ich einfach auf ihrer Couch lag und im Halbschlaf vor mich hin erzählt habe. Die Urlaube mit meinen Eltern. Ich weiß nicht nicht einmal, wie ich jemals unzufrieden mit den Dingen sein konnte, die ich habe. Und ich bin gerade mal 20 Jahre alt. Mit einer Träne in den Augen und einem Lächeln auf meinen Lippen sehe ich dem entgegen, was kommt. Bin ich erwachsen? Nein. Werde ich es jemals werden? Wer weiß, vielleicht nicht, aber hoffentlich alt und glücklich.




Mittwoch, 9. März 2016
50
Das kleine Restaurant ist unser Stammlokal, könnte man sagen. Es ist ein kleiner Asiat gleich bei uns in der Nähe. Wir gehen dort eigentlich immer mindestens einmal im Jahr hin. Der Inhaber kennt scheinbar von jedem in der Nähe den Namen und man wird immer offen empfangen, wie auch heute. Meine Mutter hatte extra noch einmal angerufen, um zu fragen, ob noch ein Platzt mehr frei ist. Der Inhaber kommt uns gleich an der Tür entgegen. „Sie werden ja immer mehr von Jahr zu Jahr, ich freue mich immer über neue Gesichter.“, er lächelt Will an und verweist uns an einen großen Runden Tisch. Er ist eigentlich etwas zu klein für 7 Personen, dafür sitzen wir alle nah bei einander.
Der Inhaber gibt uns die Speisekarten, „Und wie lange seit ihr schon zusammen, denkt ihr schon ans heiraten?“
Will und ich müssen beide etwas lachen, „Noch nicht lange, darüber machen wir uns noch keine Gedanken.“ antworte ich schließlich. Mein Vater sieht nicht so belustigt aus. Er blickt etwas finster drein.
Wir werden alle satt und erzählen noch eine Weile. Die Stimmung ist bei weitem besser als den Tag zuvor. Mein Vater wirft Will trotz alledem noch immer kritische Blicke zu, während sich Will alle Mühe gibt sich in die Gespräche einzubringen. Tim scheint dennoch der Einzige zu sein, der Gefallen hat mit Will zu reden. Immer wieder senkt Will seinen Kopf zu ihm hinüber, um ihn besser zu verstehen. 19 Uhr machen wir uns wieder auf dem Rückweg, Will und ich haben noch einen langen Rückweg, genauso wie meine Schwester. Es wird draußen schon dunkel, doch es regnet nicht weiter. Der Rückweg verläuft etwas ruhiger, wir sind alle satt und reden kaum. Der Strecke zurück zu dem Haus meiner Eltern dauert auch nur 15 min. Am Haus angekommen verabschieden wir uns zuerst von meiner Schwester, Tim versprich mir, dass er mich bald besuchen kommt, mit meiner Schwester und meiner Nichte. Nach einer Umarmung verabschiede ich mich auch von meiner Schwester. Tim geht zu Will, Will geht in die Knie, damit er mit Tim auf der gleichen Höhe. Will hält ihm seine Hand hin, doch Tim wirft seine Arme um ihn. Will scheint vollkommen überrascht, legt jedoch dann auch seine Arme um ihn. Ich muss schmunzeln über diesen süßen Anblick. Wir winken meiner Schwester noch hinterher. Meine Eltern verabschieden uns noch sehr liebevoll. Meine Mutter möchte unbedingt hören, dass wir bald wieder kommen. Als meine Eltern merken, dass ich mich von Will verabschieden möchte, winken sie mir nochmal schnell zu und gehen dann zügig ins Haus.



Dienstag, 8. März 2016
The Night Manager
Auf BBC ist vor 3 Wochen eine neue Serie angelaufen, auf die ich mich schon Monate vorher gefreut habe. Zu der Handlung soll so viel gesagt sein: Der ehemalige Soldat Jonathan Pine ist Nachtportier in einem Hotel in Kairo im Höhepunkt des arabischen Frühlings. Sophie Alekan, eine Mätresse des Sohnes eines der einflussreichsten Männer des Landes, bittet ihn um einen Gefallen. Pine bekommt Einblicke in die dunklen Machenschaften eines Waffenhändlers namens Richard Onslow Roper. Mehr möchte euch über die Handlung nicht verraten, ich verlinke euch jedoch den deutschen Trailer im Anschluss.
Bis jetzt habe ich nur die ersten 3 Folgen zu Gesicht bekommen, also kann ich nur die erste Hälfte der Serie beurteilen. Die Besetzung ist hervorragend. Regie und Bild sind ebenfalls unglaublich gut, sie erinnern fast schon an einen Spielfilm. Ein Spielfilm mit 6 Stunden Laufzeit. Während der Handlung wird oftmals viel Wert auf schlichte kleine, aber ausdrucksvolle Bildausschnitte gesetzt, die beispielsweise besonders die Emotionen, des jeweiligen Charakter verdeutlicht. Zu Handlungsverlauf allgemein sollte gesagt werden, dass sie einzelnen Episoden recht gut für sich alleine stehen. Der Spannungsaufbau innerhalb der 60 Minuten ist gut. Ich hatte nicht das Gefühl, dass die Enden der jeweiligen Episoden abgehackt wirken, dennoch genug Interesse auslösten eine ganze Woche für die nächste Folge zu warten. Dennoch muss ich sagen, dass mir die 3. Episode von allen gesehenen Folgen am wenigsten Gefällt. Im Vergleich mit den vorherigen Folgen war sie schon fast vergleichsweise ruhig, schien nur für den Handlungsaufbau und weitere Hintergrundgeschichte wichtig zu sein. Ich bleibe gespannt auf die nächsten Folgen. Wer jetzt Interesse daran gefunden hat, ab dem 28.März läuft die Serie auf deutsch am Amazon Prime an und ab 21.April sind sie als DVD erhältlich.