#10
Am liebsten würde ich hier sitzen bleiben und weiter so mit ihm erzählen, doch dann stehen wir auch schon auf. Ich gehen vor, doch dann drehe ich mich noch einmal um. Meine Jacke. William steht schon hinter mir und hält sie in der Hand. Er hängt sie vorsichtig um meinen Stuhl und ich setzte mich. „Danke“, er scheint ein richtiger Gentleman zu sein, doch ich frage mich was es dann mit seinen Ruf auf sich hat.

Ich schaue wie gebannt den Film. Casablanca habe ich noch nie zuvor gesehen, trotz dass er so bekannt ist. William steht ab und zu auf um uns etwas neues zu trinken zu holen. Ich erwische mich immer wieder dabei, wie ich vorsichtig zur Seite blicke und William beobachte wie er dort sitzt, zurückgelehnt in seinem Stuhl, mit verschränkten Beinen. Ich sitze daund mein Blick wechselt zwischen ihm und den Film hin und her. Auf einmal schaut er mir in die Augen. Doch statt ich verlegen wegschaue, behalte ich diesmal meinem Blick bei ihm. Ich muss augenblicklich lächeln. Mit meinem Lächeln scheinen seine Augen förmlich an zu glänzen. Wie gern würde ich hier die ganze Nacht sitzen und in seine glänzenden Augen schauen. Ich weiß nicht wie lange wir uns gerade anstarren.
Auf einmal werden wir unterbrochen. „Will, was machst du den hier?“ Ein Mann steht an unserem kleinen Tisch. Er trägt einen schwarzen Anzug und hat seine dunklen Harre nach hinten gegelt. „Oh und eine hübsche Begleitung hast du auch bei dir.“, er lächelt mich hämisch an.
Ich sehe sofort, dass sich Williams Gesichtsausdruck verfinstert, in seinen Augen ist nichts mehr von dem Leuchten von vor wenigen Augenblicken zu erkennen. „Was machst du denn hier?“, antwortet William etwas harsch.
„Ach ich bin hier mit Zweien aus dem Büro.“, er zeigt auf einen größeren Tisch in der Ecke, wo zwei aufbrezelte Frauen am Tisch sitzen. Sie sehen zu uns hinüber, tuscheln und kichern. „Du und deine Begleitung könnt euch ruhig zu uns dazu gesellen.“ Sein Blick wandert an meinem Körper, nun bereue ich es dieses Kleid angezogen zu haben. Dieser Typ ist mir von vornherein unsympathisch.
Will steht auf, „Nein, ich glaube wir wollten sowieso gerade gehen.“ Er blickt mich an und lächelt, als würde er mich bitten auf zustehen.
„Na dann, ich hoffe wir sehen uns wieder.“, sagt der Mann, lächelt mich schief an und wendet sich den zwei Frauen zu.
Ich sage nichts und stehe auf während William schon hinter mir steht und meine Jacke bereit hält. „Danke, dass du mitkommst.“, sagt er während er mir in den Mantel hinein hilft.
„Müssen wir nicht noch zahlen?“ frage ich während William sich schon auf die Tür zu bewegt und dann doch wieder stehen bleibt.
„Hier muss man gleich bezahlen, wenn man sich ein Getränk holt.“
„Das wusste ich nicht. Warte, dann hast du ja all meine Getränke bezahlt?“, ich bin nicht der Mensch, der darauf besteht dass der Mann bei einem Date bezahlt.
„Kein Problem. Dafür bezahlst du beim nächsten Mal.“ All die Wut die scheinbar vorher auf ihm lag, ist scheinbar verflogen. Seine Augen strahlen und sein Lächeln ist charmant.
„Ok.“ Beim nächsten Mal. Mein Plus steigt.




birgitdiestarke am 28.Sep 15  |  Permalink
Oh je, der William mit den verschenkten Beinen ... lies doch mal Korrektur ...