Rasierklingentröddler
Ich habe heute mal wieder Lust zu schreiben, Zeit habe ich zwar noch immer nicht mehr als sonst, aber für die schönen Dinge sollte man sich dann doch ab und zu Zeit nehmen. Ich habe ja versprochen mir aufzuschreiben, was ich auf meiner alltäglichen Fahrt in der Straßenbahn so erlebe. Ich habe jetzt keine Liste gemacht, ich schreibe einfach mal auf, was mir so einfällt. Ich glaube, es war Dienstag „Morgen“ gegen 10 Uhr. In der Straßenbahn ist es zu der Uhrzeit meist sehr voll, es gibt nur eine Linie, die zur Fachhochschule fährt, also ist sie dann meist sehr überfüllt, aber man hat das Glück, dass man die verschiedensten Menschen beobachten kann. Übrigens eine sehr gute Beschäftigung, wenn man nach einer kurzen Nacht fast wieder einschläft. Ich habe das Pech und sitze ganz hinten in der Bahn, bin sowieso schon etwas spät dran und ich muss mich durch die Schlange der entspannten „Trödler“ schlängeln. Und dann passiert es, vor mir laufen mir 4 Herren, alle in Trainingshose und Sporttasche, die typischen „Bodybuilder“. Warum „typische Bodybuilder“? Man erkennt sie an ihrer sehr interessanten Gangart. Die Arme werden im 45° Winkel zum Körper gehalten, so dass ihr Anblick natürlich noch beeindruckender ist. Meine Mutter würde sagen, sie sehen aus als hätten sie Rasierklingen unter den Achseln. Ich begehe den Fehler und stelle schon mal meine Musik aus, nur noch 8 Minuten, bis die Vorlesung anfängt. An das genaue Gesprächsthema kann ich mich nicht mehr erinnern, aber es hörte sich vollkommen Klischeehaft an. „Und dann hab issch voll so jesagt[...]“. In dem Moment weiß ich nicht genau, ob ich lachen oder weinen soll. Lachen schien mir besser. 'Hm, versuchst du jetzt an ihnen vorbei zu kommen oder hörst du dir das weiter an?' Eine Minute laufe ich noch entspannt hinter ihnen her, dafür dass sie so „viele“ Muskeln haben, laufen sie recht langsam. Selbst die lustige Sprechweise und Gangart kann irgendwann nicht mehr von den eher... äh... bescheuerten Gesprächsthemen ablenken, also ziehe ich an ihnen vorbei und trudele 5 Minuten vor Vorlesungsbeginn im Hörsaal an. Am Ende will ich anmerken, dass mir die Leute immer leid tun, die aufgrund von anderer mit Klischees konfrontiert werden. Ich haben einen Cousin, welcher Bodybuilding betreibt und er ist sehr intelligent, also entschuldige ich mich bei denen, denen ich wohl gerade auf dem Schlips getreten bin. Mit Klischees werde ich alltäglich konfrontiert, was bei einem Männer-lastigem Studiengang auch nicht wirklich verwunderlich ist. Man könnte denken man wäre da heutzutage schon weiter, aber an manchen Ecken merkt man es dann doch.
Gerade stehe ich vor der Wahl nächstes Jahr zu einem Festival zu fahren oder eher in den Urlaub. Rammstein oder Barcelona/London, so wirklich entscheiden kann ich mich noch nicht. Die letzten Tagen waren recht produktiv, ich habe meine Belegarbeiten weiter geschrieben und es tatsächlich geschafft noch 2000 Wörter an meiner Geschichte weiter zu schreiben. Noch 2 Wochen muss ich durchhalten und dann habe ich tatsächlich mal wieder 2 ½ Wochen frei. Dann wiederum nur 5 Wochen und die Prüfungsphase fängt wieder von vorne an.
Ich verabschiede mich für heute Abend. Keep Rocking.