Dienstag, 22. September 2015
#8
Ich nehme eine kühle dusche und föhne gerade meine Harre, als es an der Tür klingelt. Ich gehe durch meine kleine Wohnung, öffne die Tür und Vicy kommt rein geplatzt.
„Ich bin so schnell gekommen wie ich konnte,“, sie nimmt mir kurz in den Arm und ich gehe ins Schlafzimmer und ziehe mir etwas über.
„Ich nehme mir was zu trinken. Ich hab vollkommen vergessen zu fragen was ihr macht?“
„Wir gehen in eine Bar soweit ich weiß, wo alte Filme gespielt werden und man etwas essen und trinken kann.“
„Und hat er sonst noch was geschrieben?“, fragt sie während sie mit einem Glas in ihrer Hand in mein Schlafzimmer kommt.
„Naja, sonst nur dass er sich freut. Weißt du etwas über ihm?“
„Ich habe natürlich gleich meine Schwester ausgefragt was sie so weiß, aber sie weiß nicht viel über ihn. Er soll recht nett sein und ist ein Vorgesetzter meines Schwagers.“
„Sonst nichts? Wo arbeiten dein Schwager noch mal?“
„In einem Verlag. Komm ich suche dir ein Kleid aus.“, Vicy öffnet meinen kleine Kleiderschrank und schiebt meine Kleider hin und her. „Wow, das hier ist schön.“
Sie holt ein enges ,schwarz-weißes Kleid aus dem Schrank. Ich habe es damals eigentlich für die Arbeit gekauft, aber dann war es mir dann doch zu gewagt.
„Ich weiß nicht, ist das nicht zu viel?“
„Ein Glitzer-Ballkleid wäre zu viel, das hier ist genau perfekt.“
„Du weißt, ich bin nicht der Mensch der so etwas anzieht.“, stöhne ich.
„Komm schon darin kommen deine Brüste bestimmt richtig gut zur Geltung.“, sie drückt mir das Kleid und die Hand.
Ich ziehe es an. Es sitzt etwas eng, aber Vicy hat recht, ich sehe gut darin aus. Das Kleid geht mir bis zu den Knien, zeigt aber oben nicht zu viel Ausschnitt wodurch es nicht zu aufdringlich wirkt.
„Ok,perfekt. Komm ich mach dir noch die Haare. Wo ist dein Lockenstab?“
„Im Badezimmer.“

Ich stehe in meiner Wohnung und ziehe mein Kleid zurecht. Vicy schaut mich lächelnd an. „Keine Sorge es sitzt alles, sei nicht so nervös. Du siehst gut aus.“
„Danke, aber meinst du nicht das ist zu viel?“
„Nein, er wird es mögen. Und jetzt los, sonst kommst du zu spät.“ Vicy schiebt mich förmlich aus der Tür. Wir gehen zusammen die Treppe hinunter. An meinem Auto angekommen umarmen wir uns nochmal zum Abschied.
„Du kommst morgen nach der Arbeit vorbei und erzählst mir alles, ok?“ Vicy schaut mich fragen an.
„Mach ich.“, ich zwinker ihr kurz und steige in mein Auto. Sie winkt mir kurz und steigt dann ebenfalls in ihr Auto.
Ich fahre 15 min bis zu der Bar und muss dann noch eine Weile nach einem Parkplatz suchen. Die Gegend ist zwar ruhig, dennoch scheinen hier viele Wohnungen zu sein.
Ich laufe die Straße in Richtung der Bar hinunter. Der Stadtteil ist schön, mit vielen alten Gebäuden und gut gepflegt.
Ich stehe vor der Bar, ein Gebäude mit roten Backsteinen. Ich gehe hinein, der Raum ist dunkel, wirkt aber dennoch warm.
Ich sehe mich um. Da ist er, unsere Blicke kreuzen sich und er steht augenblicklich auf. Er legt seine Hände vor seinen Körper zusammen und lächelt mich an.



Montag, 21. September 2015
#7
Die Rezeption ruft an, mein essen ist da. Ich bezahle den Boten und gehe wieder in mein Büro. Ich packe mein Essen aus und starre dann wieder auf mein Handy. Soll ich ihm antworten oder nicht.
Wenn ich an ihn denke fängt mein ganzer Körper an zu kribbeln, dabei kenne ich ihn nicht mal.
Ich lese mir immer wieder die Nachricht durch, dann kann ich mich durch ringen und speichere seine Nummer in mein Handy.
Ich antworte nur kurz und knapp: „Klar, gerne. Liz.“
Ich stopfe vor Aufregung die Nudeln in mich rein, die ich eben erst bestellt habe und warte auf eine Antwort.
Dann blinkt sein Name auf dem Handy auf. Ich lasse sofort meine Gabel fallen und öffne die Nachricht.
„Gut, ich hatte schon Angst du antwortest mir nicht. Wie wäre es mit heute Abend? Ich kenne eine Bar, dort werden alte Filme gezeigt und man kann was essen und trinken?“
Wir verabreden uns für den Abend und er schreibt mir noch die Adresse von der Bar. Mir bleibt noch genug Zeit nach der Arbeit schnell zu duschen und mir was anderes anzuziehen.

Die Zeit auf Arbeit vergeht wie ich Flug, obwohl ich mich kaum konzentrieren kann. Ich verlasse hastig das Gebäude und schaue auf mein Handy. Ich wollte eigentlich gerade Vicy anrufen, das erscheint noch eine Nachricht auf meinen Display. Von ihm.
„Ich freue mich auf heute Abend“
Was eine so kurze Nachricht, doch in einem auslösen kann. Ich fühle mich als würde ich schweben.
Von der Arbeit muss ich nur 10 Minuten nach Hause laufen. Ich rufe natürlich erst einmal Vicy an.
„Hey Liz und was gibt’s?“
„Ich treffe mich in 1 ½ Stunden mit William, was soll ich anziehen?“
„Mensch, du scheinst aufgeregt zu sein, ich dachte du willst nichts von Will?“
„Ach sei leise“, wir lachen beide, „Sag mich lieber was ich anziehen soll?“
„Warte ich komme mit dem Auto vorbei. Ich musste dich schon lange nicht mehr in Sachen Date beraten.“, ich höre wie es es bei Vicy einige Sachen rumpeln und George scheint sich zu beschweren das sie geht.
„Ok, ich gehe schon mal schnell duschen. Bis gleich.“, ich lege auf. Ich bin schon fast vor der Wohnung. Ich muss fast gerannt sein.



#6
Am Montag sitze ich, wie üblich, wieder in meinem Büro. Ich muss einen Haufen Papierkram durch gehen und die Zeit scheint gar nicht zu vergehen. Zum Mittag schaue ich auf mein Handy. Normaler weise esse ich immer mit George zusammen, er arbeitet im gleichen Bürogebäude, nur in einer anderen Abteilung. Wir kennen uns schon seit dem ersten Tag an der Uni, weil er sich verlaufen hatte und im falschen Kurs saß, haben wir uns unterhalten und seit dem sind wir beste Freunde. Als wir beide in der gleichen Firma einen Job bekommen haben waren wir über glücklich.
Mein Handy Bildschirm leuchtet auf und ich habe 2 Nachrichten. Die erste Nachricht ist von George: „Hey ich wollte dir nur sagen, dass das mit dem Mittag heute nichts wird. Ein Kollege ist krank und er sollte heute in eine Besprechung. Da muss ich jetzt hin. Sorry.“
Dann muss ich mir wohl was zu Essen bestellen und bleibe einfach im Büro.
Die zweite Nachricht ist von einer unbekannten Nummer.
„Hey. Ich weiß nicht ob du mich noch kennst, ich bin der mit dem Anzug. Ich wollte dich fragen ob wir nicht mal ausgehen wollen. Victoria hat mir deine Nummer gegeben. Will“
Vicy.
Ich starre auf die Nachricht. Dann schaue ich auf die Uhr. Pause. Zuerst rufe ich den Chinesen um die Ecke an und bestelle mir Essen. Als Nächstes wähle ich Vicys Nummer. Ich hoffe, dass sie nicht gerade in einer Prüfung sitzt.
„Ja, Liz was gibt’s?“
„Warum hast du Will meine Nummer gegeben?“
„Du wolltest doch was von ihm, dass hab ich gleich gesehen. Außerdem warst du lange nicht mehr aus. Du sollst ja nicht gleich was mit ihm anfangen.“
„Ich will nichts von ihm“, sag ich leise, obwohl ich weiß dass sie ihm Grunde recht hat.
„Liz. Ich kenne dich doch.“,sie lacht, „Was hat er denn geschrieben?“
„Er hat mich gefragt ob wir ausgehen wollen.“
„Und was hast du geantwortet.?“
„Nichts, bis jetzt.“
„Ach, komm Liz, er hat sich Mühe gegeben. Er hat extra bei meiner Schwester angerufen, um sich zu erkundigen wer du bist. Obwohl das ist eigentlich schon fast wieder gruselig.“ Wir beide lachen
„Ok, versprich mir, geh einmal mit ihm aus. Ich muss jetzt auch auflegen und weiter lernen. Melde dich heute Abend bei mir ok?“
„Ok, bis heute Abend.“



Samstag, 19. September 2015
#5
„Das war doch der Typ aus dem Geschäft, wo wir den Anzug gekauft haben?“,George grinst mich an.
„Ach, also habt ihr euch schon mal getroffen?“, fragt Vicy neugierig und bleibt fast stehen während sie mich verdutzt anschaut.
„Ja, also nein, nicht getroffen. Ich wollte George einen neuen Anzug raus suchen, da hat er mich angesprochen und mich nach meiner Meinung zu seinem Anzug gefragt.“, ich muss sofort wieder an ihn denken, an sein blauen Augen und sein wunderschönes Lächeln.
Wir steigen in mein kleines Auto,wobei George und Vicy sich kurz gestritten haben, wer neben mir sitzen darf. Sie hat natürlich gewonnen.
„Ich kann dir deine Nummer besorgen, wenn du willst?“, Vicy starrt mich gerade zu gespannt an.
„Kennst du ihn?“
„Ja, ich glaube er ist irgendwie ein Arbeitskollege von meinem Schwager. Wie hieß er doch gleich. William, glaube ich. Er hat bei Frauen glaube ich aber keinen so guten Ruf, zumindest nach dem was mir meine Schwester so erzählt hat.“
„Na toll, ich lerne jemanden charmantes kennen und er hat natürlich einen schlechten Ruf.“
„Ach, charmant? Also soll ich meine Schwester nach seiner Nummer fragen?“
„Nein, lieber nicht“,platzt es mir förmlich aus dem Mund.

Das war mal wieder klar, ich lerne jemanden kennen, wo eine Chance besteht, dass ich ihn mögen könnte und er hat einen schlechten Ruf. Etwas traurig blicke ich auf die Straße und wir drei schweigen uns an.
„Und wann hast du deine letzte Prüfung?“, versuche ich die Ruhe zu durchbrechen.
„In einer Woche, dann hab ich es geschafft.“, sagt Vicy stolz.
„Das müssen wir dann mal richtig feiern und aus gehen, oder?“, ich blicke zu ihr herüber. Ich habe es vermisst was mit meiner besten Freundin zu machen.
„Ja, klar. Ich hab von einem neuen Club gehört gleich bei uns um die Ecke, der soll wohl gut sein. Den müssen wir dann wohl unsicher machen.“, Vicy lacht leise.
„Aber ich lass euch nicht alleine losziehen, ich komme mit.“,mischt George sich ein.

Ich setzte Vicy und George vor ihrer Wohnung ab. Bevor Vicy die Autotür hinter sich schließt schaut sie mich noch einmal an. „Danke, dass du uns gefahren hast, du bist ein Schatz. Und falls ich dir doch noch die Nummer von William besorgen soll, sagst du Bescheid.“
Ich verdrehe die Augen, „Ja klar.“
Sie fängt an zu lachen schließt die Autotür und winkt mir noch einmal zu.