Donnerstag, 12. November 2015
Meine Welt
Ich weiß nicht genau, wie viele von euch, die meinen gedanklichen Ergüsse so lesen, mich kennen, also hab ich mir gerade so Gedacht, ich stelle mich mal vor. Meine Welt besteht aus so vielen Dingen, dass ich nicht weiß, wie ich das Alles in einen Text verpacken soll. Als erstes sollte gesagt sein, dass meine Freunde und meine Familie die oberste Stelle in meinem doch noch etwas jungen Leben (19 Jahre) einnehmen. Tja und was kommt danach? Zielorientierte Menschen würden jetzt sagen der Beruf, bzw. in meinem Fall mein Studium. Ich bin eine Maschinenbaustudentin im 3. Semester, was heißt mein Tag besteht zum Großteil aus Naturwissenschaften und wer Naturwissenschaften kennt, der weiß sie können einen manchmal schon echt den letzten Nerv rauben.
Wenn ich meinen durchschnittlichen Tag beschreiben müsste, müsste ich mit meinen 4 Weckern anfangen. Ohne sie würde ich wohl niemals so früh aufstehen. Nach dem 6mal „noch 5 Minuten“, bin ich dann meist auch „wach“, nehme mein Handy und muntere mich einfach mit Hilfe von Tumblr auf. 15 Minuten später verlasse ich das warme Bett und muss mich im Akkord fertig machen, sonst komme ich ja zu spät. Nachdem ich dann dennoch viel zu früh an der Bahnhaltestelle stehe, gehe ich in Whats App meine Freundesliste durch und nerve alle, bis einer sich erbarmt und mit mir schreibt. Ich stecke meine Kopfhörer rein, höre Musik, sonst könnte ich die anderen Menschen, um mich herum, nicht ertragen. An diesem Punkt bin ich dann doch eigentlich richtig wach. Das vergeht dann aber auch wieder, nach 40 min Bahnfahrt sitze ich im Hörsaal, mit dem Kopf auf dem Tisch und beschwere mich jeden Tag, egal wie lang ich schlafen konnte, dass etwas mehr Schlaf doch schön wäre. Nach durchschnittlich 3 Blöcken Vorlesung, marschiere ich wieder nach Hause. Dort angekommen, schnappe ich mir meist meinen Laptop versuche zu schreiben, lerne ein Lied auf Keyboard, spiele Gitarre oder dümple einfach so vor mich hin. Am durchschnittlichen Tag nehme ich mir natürlich immer vor Sport zu machen und pünktlich ins Bett zu gehen, aber in den wenigsten Fällen trifft beides zu, geschweige denn eins von beiden. So muss ich mit Entsetzten feststellen, dass es jetzt schon wieder fast 20 Uhr ist, und ich mal wieder nicht viel geschafft habe. Ist heute also ein durchschnittlicher Tag? In dem Sinne verabschiede ich mich heute und mache noch irgend etwas, was weiß ich auch noch nicht genau. Keep Rocking.



Mittwoch, 11. November 2015
23
Ich fühle seine weiche Hand auf meiner Wange, „Liz dein Handy klingelt.“
Ich reiße die Augen auf, ich möchte hier liegen bleiben, einfach nicht aufstehen und das wärmende Gefühl seines Körpers verlieren.
Er löst seinen Arm von mir. Mein Handy liegt auf dem Nachttisch, wo ich es liegen gelassen hatte. Auf dem Display erscheint der Name meiner Mutter.
„Ja, Mama. Was gibt es?“ frage ich verschlafen.
„Hast du so spät noch geschlafen?“, tönt die Stimme meiner Mutter durchs Telefon.
„Ja“, ich reibe mir die Augen.
„Hast du den ganzen Tag im Bett gelegen?“
„Mama, was wolltest du denn gerne von mir wissen, doch nicht ob ich schlafe oder?“, fahre ich sie etwas genervt an.
„Nein entschuldige, ich wollte fragen ob du schon zum Abendbrot da sein kannst? Dann kocht Papa etwas für dich mit. Wenn du jetzt los fährst schaffst du es.“
„Wie spät ist es denn?“
„Um fünf.“
„Was schon so spät?“, ich wollte eigentlich nach Hause, mich umziehen und mir die Haare waschen. Aber das kann ich meiner Mutter ja nicht sagen, sonst fragt sie mich noch unnütz aus. Ich weiß bis jetzt selbst nicht was das zwischen mir und Will ist, ich will nicht, dass sich meine Eltern da noch mit einmischen. Am liebsten würde ich gerne das ganze Wochenende in seinen Armen liegen.
„In Ordnung ich mache mich jetzt fertig und fahre dann bald los.“
„Ok, wir freuen uns schon auf dich. Bis nachher.“ , wir legen auf und ich atme laut aus.
Will schaut mich an, „Musst du los?“
„Ja, ich will aber nicht. Ich gehe mich kurz umziehen.“, ich gehe ins Badezimmer und ziehe mit wieder meine Jeans und mein Top an. Ich binde mir mein Haar zusammen, in meiner Hosentasche war noch ein Zopf-Gummi.
Als ich zurück ins Wohnzimmer gehe, legt Will das Buch wieder zurück in das Regal.
„Tut mir leid, dass ich eingeschlafen bin. Ich habe mich einfach nur wohl bei dir gefühlt.“, ich reibe mir die Augen, gähne und strecke mich.
Also ich die Augen wieder öffne,steht Will schon vor mir. „Ich hätte dich so gerne das ganze Wochenende bei mir behalten.“
Ich lege meine Hand an seine Wange und er greift sofort um meine Taille.
So stehen wir da und ich genieße das Knistern zwischen uns. Das Gefühl, dass ich in ihm das gleiche auslösen kann wie er in mir, ist eine wundervolle Abwechslung. Ich genieße es irgendwie auch etwas Macht über ihn zu haben.
„Ich glaube wir müssen jetzt los.“, er lächelt und küsst mich sanft auf die Wange. Ich liebe diese kleinen liebevollen Gesten.



Montag, 9. November 2015
22 King Lear
Ich gehe auf ihn zu, legen meine Arme um seinen Nacken und küsse ihn. Seine Hände wandern an meine Hüfte und er drück mich an sich. Seine warmen Lippen auf meinen zu fühlen, ist das Gefühl nach dem ich mich verzehre. Sie lösen sich von mir und er gibt mir noch einen Kuss auf die Stirn, noch immer hält er mich fest. Er schaut mir tief in die Augen, „Ich weiß nicht ob ich dir die Liebe geben kann, die du verdienst, die du von mir erwartest. Aber ich will nur dich.“ Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Er hat mir im Grunde schon gestern Abend seine Liebe gestanden. Er ist so sanft und behutsam zu mir, dass ich nicht weiß warum er denkt, dass er mir nicht die Liebe geben kann, die ich erwarte. Ich schaue im Gedanken versunken auf die Knopfleiste auf seinem Hemd, als er mir seinen langen Fingern unter mein Kinn greift und meinen Kopf hebt, um mich flüchtig zu küssen.
„Ich glaube der Reis sollte jetzt fertig sein“, wir lösen uns beide voneinander.
Wir sitzen beide mit einem Teller essen auf seiner Couch, ich noch immer in seiner kurzen Hose und in seinem T-Shirt. Ich setze mich im Schneidersitz, gegenüber von Will. Wir schauen uns an, müssen beide lächeln.
„Beim letzten Mal habe ich dir etwas über mich erzählt, jetzt bist du dran.“, sage ich und nehme mir eine Gabel vom Reis.
„Was willst du denn von mir wissen?“, er ist vollkommen ruhig und blickt mir sanft in die Augen.
„Hast du die Bücher alle gelesen?“
Will schaut sich um, „Den Großteil, manchmal finde ich die Bücher nicht wieder, die ich noch nicht gelesen habe.“
Ich muss kichern. Ich fühle mich wie ein Teenager, der seinem Schwarm imponieren will.
„Wenn du dich für ein Buch entscheiden müsstest, welches du mit auf eine einsame Insel nimmst, welches wäre es?“
„Abgesehen von einem Überlebensratgeber? Ich glaube das wäre dann ein Sammlung von Shakespeares Werken. Und du?“
„Ich weiß nicht, so viele Bücher habe ich bis jetzt noch nicht gelesen. Ich habe den Hobbit gerne gelesen. Aber ich bräuchte wohl eher einen Überlebensratgeber. Naja und Shakespeare habe ich abgesehen von Romeo und Julia noch nie gelesen.“
„Wirklich?“
„Wie gesagt, ich lese nun mal nicht so viel. Aber wenn du es so gern liest, vielleicht sollte ich es dann auch mal lesen.“
Will stellt seinen Teller bei Seite, steht auf und geht an ein Bücherregal. Er zieht ein Buch mit Ledereinband aus einen Stapel. Es sieht alt und braucht aus, doch er fasst es mit so viel liebe an, als würde es jeden Augenblick auseinander fallen.
Will setzt sich genau neben mich. „Das habe ich früher von meinem Vater bekommen. Ich weiß nicht wie alt ich damals war. Ich glaube ich konnte damals noch nicht mal lesen.“, er streift sanft mit seiner großen Hand über den Einband, schaut es sich nachdenklich an. „Es stehen einige von Shakespeares Werken darin, ich lese dir einfach jedes mal etwas vor, wenn du bei mir bist, bis du alle Werke kennst.“, er lächelt mir sanft zu. Ich lege meinen Teller ebenfalls bei Seite und im selben Moment greife ich mit einer Hand sein Gesicht, um ihm sanft auf die Wange zu küssen. Will lehnt sich entspannt zurück und blätter die ersten Seiten auf. Seine tiefe Stimme halt durch die große Wohnung, als er die ersten Dialoge von König Lear vorliest. Ich lehne mich zurück, lege mich in seinen Arm und lausche seinen Worten. Mit seiner freien Hand streichelt er sanft über meinen Arm, während er weiter gespannt im Buch weiter liest. Er scheint in das Buch zu versinken, kann es fast auswendig. Bei jedem seiner Atemzüge senkt sich mein Kopf mit seiner Brust. Der erste Akt ist fertig und er schaut auf mich hinunter. Er küsst sanft meine Stirn.
„Soll ich weiter lesen oder langweilst du dich?“, fragt er schließlich.
„Nein, bitte lies weiter. Deine Stimme beruhigt mich einfach nur.“
Will schmunzelt nur und liest weiter. Ich habe keine Ahnung, was für eine Art Beziehung das zwischen uns beiden ist, aber so würde ich gerne den Rest meines Lebens verbringen, in seinen Armen. Ich lege meine Arm auf seinen Bauch, schlinge mich förmlich um ihn. Er streichelt mir sanft mit seinen Fingern über den Arm. Meine Augen werden schwer, bis ich es nicht mehr schaffe sie offen zu halten.