Sonntag, 13. November 2016
#56
„Ich glaub, er will was von dir.“, sagt George leise.
„Meinst du?“, ich blicke mich um.
„So wie er dich anschaut.“
Ich fühle mich ein wenig geschmeichelt, „Zu spät, ich habe jetzt wohl scheinbar einen Freund.“, grinse ich George an, „Übrigens denkt Alice, aus meiner Abteilung, wir wären ein Paar.“
„Du hast ihr aber sicher klar gestellt, dass wir das nicht sind?“, lacht George.
„Ja, wer weiß, was sonst für Gerüchte entstehen.“, lache ich.
„Ach, bin ich dir etwa nicht gut genug.“
„Du bist natürlich perfekt.“, witzle ich rum, George schaut mich verwegen an.

Unser Essen wird uns von einer Kellnerin zusammen mit dem Trinken gebracht. Zum Mittag ist hier immer sehr viel los, trotzdem ist das Essen immer schnell fertig und man wartet höchstens 15 Minuten. George erzählt mir während des Essens über eine neue Serie, die er mit Vicy angefangen hat zu schauen. Er meint sie wäre sicher etwas für mich. Ich weiß nur gerade nicht genau wann ich mir die Zeit dafür nehmen soll. In nächster Zeit erscheinen noch ein paar Filme, die ich unbedingt noch schauen will. Der Vorteil, wenn man arbeiten geht ist eindeutig, dass man für so etwas genug Geld hat. Nachteil: Man hat kaum Zeit so viele Filme auf einmal zu schauen. Ich stochere ein wenig in meinen Nudeln herum.
„Schmeckt es etwa nicht?“, Tristan steht an unserem Tisch, „Ist soweit alles in Ordnung?“
„Es schmeckt sehr gut, ich war nur gerade im Gedanken.“, ich lächle in an.
Einige Tische weiter winkt ein Gast Tristan zu. „Ich muss dann auch schon weiter.“
„Also ich wurde hier noch nie gefragt, ob das Essen in schmeckt. Er will auf jeden Fall etwas von dir.“, zieht George mich auf. Ich trete ihn sanft unterm Tisch.
„Und was hast du die Woche noch so vor? Die ganze Woche etwas mit Will unternehmen?“, fragt er schließlich.
„Will ist bis Freitag von der Arbeit aus in Manchester. Mittwoch zieht Josh her und ich wollte ihm ein wenig beim auspacken helfen.“
„Josh war dein Sandkastenfreund?“
„Ja. Vielleicht können wir am Donnerstag alle noch zusammen etwas unternehmen? Josh kennt hier glaube ich noch niemanden und ich würde ihn euch gerne vorstellen.“
„Klingt nicht schlecht, das sollte irgendwie hin hauen. Braucht er noch Hilfe beim Tragen oder so etwas?“
„Ich glaube nicht. Er hat extra ein Umzugsunternehmen beauftragt.“



Sonntag, 9. Oktober 2016
Handy Update #3

Die ersten 4 Tage wieder zurück im Studium waren, nun ja irgendwie anstrengender als gedacht. Ich habe quasi fast jede Chance genutzt, um mir alle Wahlkurse soweit anzuschauen, mir logischer Weise, die aus zusuche, die keine Prüfungen beinhalten und ich nach Möglichkeit nicht bis 18 Uhr in der Vorlesung sitzen muss, weil ich ja noch einige Prüfungen aus dem letzten Semester wiederholen muss. Die ganze Angelegenheit wurde dann in so fern erschwert, dass sie unser Stundenplan jeden Tag geändert hat und irgendwie auch die Kurse, die man belegen muss. Also saß ich den durchschnittlichen Tag von 8 bis 18 Uhr in der Vorlesung, bin nach Hause gefahren, quasi ins Bett gefallen und habe geschlafen. Und ich kann immer noch nicht sagen, wann ich an welchen Tag, wie lange Vorlesung habe. Während ich in meiner freien Woche mich darüber beschwert habe, dass ich nicht wusst, wie ich so viele Fotos gemacht habe, sitze ich jetzt da und wege ab, ob ich zum Fotografieren das Haus verlasse. Gut, ich bin meist auch erst Zuhause, wenn es dunkel ist.
Die Stimmung Zuhause ist derzeit auch eher sehr schlecht. Mein Vater und ich gehen uns in regelmäßigen Abständen an den Hals und meine Mutter nimmt eine allgemeine Stellung des Desinteresse ein. 'Mach, was du denkst.' Gut dann kann ich genauso gut mit der Wand reden.
Ich versuche mir immer zu sagen, 1 1/2 Jahre halte ich jetzt auch noch irgendwie aus. Den Großteil der Zeit verbringe ich sowieso im Hörsaal oder in der Bibliothek und die Wochenenden flüchte ich zu Commissioner Gordon. Seine Wohnung ist 5 Minuten zu Fuß entfernt und ich muss mir jetzt schon anhören, dass ich Bescheid sagen soll, wann ich offiziell eingezogen bin. ^^'



Montag, 3. Oktober 2016
Hass des Todes (ignoriert es einfach)
So, ich bin jetzt wieder dezent dabei mir aufzuregen und das Semester hat noch nicht einmal richtig begonnen. Wie schon erwähnt muss ich für mein Studium ein Praktikum ablegen. So wie es im Modulhandbuch, quasi unser Leitbuch fürs Studium, beschrieben ist, muss es sich nur um einen 'technischen' Beruf handeln. Dazu muss man jetzt noch erklären, dass es bei uns ab dem 5. Semester (also jetzt) die Vertiefungsrichtungen Konstruktion und Produktion gibt. Ich habe Konstruktion gewählt. Wählen musst wir schon Ende Mai. Für mein Praktikums habe ich mich Anfang Juni beworben, ergo habe ich mir gleich ein Praktikum für meine Vertiefung gesucht. Großteile der Konstruktion für große Unternehmen findet über das Konsultieren von Dienstleistungsunternehmen statt, da sitzt man zumeist im Büro, nicht am Standort der Produktion. Klingt logisch, oder? NEIN. Laut des Profs ist die Arbeit am Computer kein optimales Praktikum. Nach Möglichkeit, soll man In der Fabrik stehen und Schweißen oder mechanisch Bearbeiten. Damit war ich schon bei meinem ersten Praktikum dezent überfordert. Als Frau in einem technischen Beruf, gut. Alleine als Frau Profile von mehreren Kilo durch die Gegend tragen, doch eher schwer. Für jemanden, der in die Produktion geht, durchaus logisch. Auch für einen Konstrukteur, man sieht, was in der Herstellung funktioniert und was nicht. Doch wenn ich bis zum Abschluss meines Studiums nur noch 1 weiteres Mal die Chance habe, ein Praktikum in meiner Vertiefungsrichtung habe, dann wähle ich wohl eine Praktikumsstelle, die mir als zukünftiger Arbeitgeber eher zuspricht.
Zweites Problem. Der Nachweis soll bis zum Ende des Semesters (30.9.) erfolgen. Ok am 26.09. ist das Semester nicht vorbei, aber mein Praktikum erst, also gebe ich ihn dann ab. Am 20.09 bekomme ich eine Email, dass mein Praktikumsnachweis nicht vorschriftsgemäß abgeben wurde. Am 26. habe ich ihn nun abgegeben. Vom Prof habe ich keine Rückmeldung bekommen, ob genehm oder nicht. Wenn er seit dem überhaupt sein Postfach geöffnet hat. Morgen ist der erste Tag und ich habe dezent keine Lust. Ich vermisse das erste Semester, wo man sich noch aufs Studieren gefreut hat. Morgen muss ich dann wohl zwischen den Vorlesungen noch zu diesem lieben Prof rennen und mit ihm diskutieren, dass das Praktikum nun anerkannt wird. Meine Freud ist unbeschreiblich groß.